Lieber Protest fördern als Apathie tolerieren!

  • Veröffentlicht am: 16. Januar 2007 - 12:57

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Thomas Schremmer, Vorsitzender des Stadtverbandes

Grüne verteidigen Protesttraining der Globalisierungskritiker in der IGS Linden. Schremmer: "Politisches Engagement gilt es zu fördern und nicht zu untersagen!"

"Gewaltfreier Protest ist ein wichtiger Bestandteil einer lebendigen Demokratie! Dieses Engagement gilt es zu fördern und nicht zu unterdrücken", verteidigt Thomas Schremmer, Vorsitzender des Grünen Stadtverbandes Hannover, das Protesttraining von Globalisierungskritiker in der IGS Linden. "Nach der letzten Kommunalwahl wurde mangelnde politische Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger noch allgemein beklagt. Nun setzen sich gerade viele junge Menschen kritisch mit dem G8-Gipfel und globalen Ungerechtigkeiten auseinander, wofür ihnen nach der Meinung einiger StadtpolitikerInnen und des Oberbürgermeisters Weil kein Raum gegeben werden soll- das passt nicht zusammen!"

Besonders starke Kritik findet durch Schremmer die Forderung der FDP, dem Regionalverband von Janun als Organisatorin des Protesttrainings die Zuschüsse zu kürzen. Schremmer: "Strafabzüge für politische Partizipation, dies sind ganz neue Töne in der hannoverschen Politik. Das Jugendumweltnetzwerk leistet eine wichtige Arbeit in Stadt und Region und hat es nicht verdient, in ein schlechtes Licht gerückt zu werden." Die Vorbereitungen der Globalisierungskritiker wertet Schremmer anders als die KritikerInnen der Veranstaltung: "Es ist wichtig, dass sich junge Menschen gründlich auf derartige Protestaktionen vorbereiten und sich in Rollenspielen auch mit der Situation der PolizistInnenen auseinander setzen. Dies führt zu Deeskalation und wirkt Gewaltaktionen eher entgegen, als dass es sie trainiert."

Hintergrund:

Am vergangen Wochenende fand ein vom Jugendumweltnetzwerk Janun und der globalisierungskritischen Organisation attac organisiertes Protesttraining in Hannover statt. Dieses diente zur Vorbereitung auf die Gegenproteste zum G8-Gipfel in Heiligendamm. Die OrganisatorInnen hatten hierfür die Schule IGS Linden für 1600 Euro angemietet.

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