GRÜNE und SPD beschließen Antrag zur Wasserstadt Limmer

  • Veröffentlicht am: 11. Juni 2014 - 14:17

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CC BY-SA 2.0, chris grabert, flickr.com.jpg

Leverenz, Dette, Drenske: „Die Wasserstadt Limmer soll ein soziales und ökologisches Vorzeigequartier werden!“

„Aus grüner Sicht ist besonders zu begrüßen, dass mit der Bebauung des ehemaligen Conti-Geländes ein Teil der in Hannover dringend benötigten Wohnungen auf einer Industriebrache geschaffen werden sollen und dadurch Flächen mit großer Bedeutung für den Naturschutz von Bebauung frei gehalten werden können“, betont Tobias Leverenz, Vorsitzender des Stadtverbandes Hannover von Bündnis 90/Die Grünen. „Mit der frühzeitigen Sicherung dieser Fläche für den Wohnungsbau hat Rot-Grün in Hannover stadtentwicklungspolitischen Weitblick bewiesen“, stellt Leverenz fest.

„Im rot-grünen Antrag zur Wasserstadt Limmer formulieren wir nun Eckpunkte für die Entwicklung eines attraktiven sozialen und ökologischen Wohnquartiers“, so Leverenz. „Dazu gehört nicht zuletzt ein umfassender Beteiligungsprozess mit Anwaltsplanung, Informations- und Diskussionsveranstaltungen und einer Befragung zur Aktivierung und Information der umliegenden Bevölkerung, um so eine stadtverträgliche Entwicklung der Wasserstadt sicher zu stellen.“

„Mit dem rot-grünen Antrag wollen wir darüber hinaus die Weichen für eine soziale Mischung der zukünftigen BewohnerInnen der Wasserstadt stellen“, erklärt Michael Dette, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und baupolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion. „Mit sozialen Quotierungen wollen wir dafür sorgen, dass in der Wasserstadt Limmer auch Familien, Alleinerziehende mit Kindern, Haushalte ohne gesichertes Erwerbseinkommen, ältere Menschen und Studierende bezahlbaren Wohnraum finden“, so Dette. „Außerdem wollen wir, dass für die Wasserstadt ein modellhaftes Konzept für eine alter(n)sgerechte Quartiersplanung entwickelt wird, um vor dem Hintergrund des demografischen Wandels auch älteren Menschen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.“

Dette: „Eine weitere Forderung im rot-grünen Antrag ist, dass für das neue Wohnquartier ein modellhaftes umweltfreundliches Verkehrskonzept entwickelt wird, dass verstärkt auf den Umweltverbund mit Fahrrad, ÖPNV und Carsharing setzt. Im Fokus soll dabei vor allem die Fahrradfreundlichkeit des neuen Quartiers stehen. Die Verpflichtung zur Herstellung von Einstellplätzen für PKW wollen wir hingegen auf einen Faktor von 0,8 Einstellplätzen je Wohneinheit - auf Antrag der Bauherren jedoch auch weniger - reduzieren. Ziel ist es, dass im neuen Quartier, u.a. durch die Einrichtung und den Bau von Stadtteilgaragen, möglichst wenige PKW-Stellplätze im öffentlichen Raum entstehen.“

„Ein weiterer Baustein in unserem Antrag für ein nachhaltiges Wohnquartier Wasserstadt Limmer ist ein wegweisendes Energiekonzept in Form einer energetischen Quartiersentwicklung zur Minimierung von CO2-Emissionen bei gleichzeitig hoher Lebens-, Wohn- und Aufenthaltsqualität“, ergänzt Pat Drenske, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und umweltpolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion. „Nach der Kronsberg-Siedlung und dem „zero:e park“ in Hannover-Wettbergen wäre die Wasserstadt damit bereits das dritte Wohnquartier in Hannover, dass Maßstäbe beim ökologischen Städtebau setzt“, freut sich Drenske.

„Zur Nachhaltigkeit der Wasserstadt gehört für uns allerdings auch die dauerhafte Sicherung der Lebensqualität im Quartier bei der sich abzeichnenden Klimaveränderung - mit teilweise wesentlich höheren Temperaturen und extremeren Niederschlägen - durch vielfältige klimaanpassende Maßnahmen, wie z.B. Dach- und Fassadenbegrünung, im Sinne des städtischen Programms zur Minimierung der Folgen der Klimaerwärmung“, erläutert Drenske.

 

Hintergrund:

Die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und SPD im Rat der Landeshauptstadt Hannover haben gestern (Dienstag, 10.06.2014) einen gemeinsamen Antrag zur Entwicklung der Wasserstadt Limmer beschlossen.