In den Schatten teurer Fassaden

  • Veröffentlicht am: 20. März 2012 - 15:25

Grüne auf sozialem Stadtrundgang mit dem Straßenmagazin „Asphalt“

Am 15. März haben der hannoversche Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler (MdB) und Katrin Langensiepen, sozialpolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion, zu einem außergewöhnlichen Stadtrundgang mit dem Asphalt-Straßenmagazin in Hannover eingeladen.

Ziel war es einmal fernab teurer Fassaden zu erkunden, wo es ungestörte Treffpunkte, Aufenthaltsorte und soziale Anlaufstellen für Obdachlose und sozial benachteiligte Menschen in unserer Stadt gibt. Der Weg des Asphalt-Verkäufers, der uns auf dem Stadtrundgang begleitete, führte die rund 20 Grünen Mitglieder vom „ka:punkt“ über das soziale Kaufhaus „Fairkauf“, in die Bahnhofsmission, vorbei an der „Step“-Fahrradwerkstadt und dem „Café Connection“ und schließlich zum Kontaktladen „Mecki“.

Katrin Langensiepen betont: „Das soziale Netz ist in Hannover in den letzten Jahren immer dichter geworden und die vorhandenen Einrichtungen haben sich bewährt. Auch das Angebot für Obdachlose hat sich in den letzten Jahren stetig verbessert, zum Beispiel durch unsere Initiative für ein Winternotprogramm und die Verlegung der Notschlafstelle am Welfenplatz. Die Träger der Obdachlosenhilfe sind gut vernetzt. Dabei konzentrieren sich die Angebote darauf, Obdachlosigkeit von Vornherein zu verhindern und für bereits Betroffene so schnell wie möglich wieder Wohnraum zu finden. Wir rechnen damit, dass sich gerade die Hilfen für Obdachlose in den nächsten Jahren weiter verbessern, da zurzeit in der Region ein regionales Konzept dazu entwickelt wird.“

Sven-Christian Kindler ergänzt: „Der Stadtrundgang hat mal wieder eines verdeutlicht: Es ist erschreckend, wie die Schere zwischen verfestigter Armut von Vielen und einem drastisch anwachsendem Reichtum von Wenigen immer weiter auseinandergeht und sich Armut und soziale Ausgrenzung in unserer Gesellschaft verschärfen. Wollen wir die soziale Spaltung unserer Gesellschaft verhindern, müssen wir uns endlich der zentralen sozialpolitischen Herausforderung annehmen, die Gerechtigkeitslücke zwischen den GewinnerInnen und VerliererInnen dieses Systems zu schließen. Dafür ist es notwendig sowohl Verteilungsgerechtigkeit als auch Teilhabegerechtigkeit zu garantieren. Deswegen fordern wir unter anderem die Erhöhung von Steuern auf große Erbschaften und hohe Einkommen sowie den Ausbau der öffentlichen Infrastruktur und höhere Sozialleistungen für arme Menschen.“

An dem Stadtrundgang haben unter anderem außerdem noch teilgenommen: Regine Kramarek (Bürgermeisterin und Grüne Ratsfraktion), Selin Arikoglu (Grüne Ratsfraktion), Silvia Klingenburg-Pülm (Grüne Ratsfraktion), Gisela Witte (Grüner Bezirksrat Vahrenwald-List), Norbert Gast (Grüner Bezirksrat Mitte), Ignazio Pecorino (Grüne Regionsfraktion) und Eva-Maria Hartmann (Grüne Fraktionsvorsitzende Bezirksrat Döhren-Wülfel)