Aufruf zur Teilnahme: GRÜNE messen Stickoxidbelastung an Hauptverkehrsstraßen

  • Veröffentlicht am: 8. September 2017 - 13:13

Wie sauber ist Eure Atemluft? Wir GRÜNEN bieten Euch an, die NO2-Belastung bei euch vor der Tür zu messen.

Dafür installieren wir so genannte Passivsammler und lassen diese nach zwei Wochen auswerten. Das Ergebnis veröffentlichen wir danach. Interesse? Dann meldet Euch bis Dienstag (12.9.) telefonisch unter 0511/323314  oder per Mail (stadt@gruene-hannover.de) mit Namen und Adresse (ggf. Etage).



Ihr wohnt in einer unbelasteten Seitenstraße, kennt aber jemanden, der/die an einer Hauptstraße mit viel Verkehr wohnt? Dann leitet unser Patenschaftsprojekt doch an diese Menschen weiter!



Wir suchen Patinnen und Paten für insgesamt zehn Standorte. Dafür wählen wir unter den Bewerbungen bevorzugt solche Standorte aus, an denen die vorhandenen Berechnungen von einer hohen NO2-Belastung ausgehen. Die Daten aus allen Bewerbungen werden wir selbstverständlich nach der Auswahl komplett löschen.

Die GRÜNEN fordern in ihrem Maßnahmenkatalog unter anderem die Verbesserung der Darstellung von aktuellen Luftschadstoffbelastungen. Eine transparente Darstellung und verzweigte Erhebung der Messwerte ist unserer Ansicht nach unerlässlich, um die Anwohnerinnen und Anwohner in Fragen der persönlichen Gesundheit nicht zu entmündigen. Mit unserer Messaktion wollen wir diese Transparenz einfordern.



Warum wollen die GRÜNEN die Stickoxid-Belastung an den Hauptverkehrsstraßen messen und warum war Reinhold Fahlbusch gerne bereit, die Schirmherrschaft für das Projekt zu übernehmen?



Reinhold Fahlbusch ist eine der lautesten und bekanntesten Stimmen für arme und ungehörte Menschen, die unsere Stadt hat. Er setzt sich seit Jahren, auch als Vorsteher der Johann-Jobst-Wagener’schen Stiftung, für die Belange der ärmsten Menschen unserer Stadtgesellschaft ein, die leider oft im medialen und sozialen Schatten leben. „Ich will Armen eine Stimme geben, Lärm und Schadstoffe verschlimmern ihre Situation“ sagt Fahlbusch und weist darauf hin, dass ärmere Menschen häufiger an stark befahrenen Straßen wohnen, da dort die Mieten niedriger als in Nebenstraßen oder im Umland seien.

„Wer Gelegenheit hat, Gutes zu tun, und tut es nicht, der bleibt der Gesellschaft etwas schuldig.“ So umschreibt Fahlbusch seine Motivation, die sozialen Missstände in unserer Gesellschaft zu kritisieren und ergänzt „Diese Aktion, um die es heute geht, trägt dazu bei, Gutes zu tun.“



Die GRÜNEN wollen mit der Messaktion plastisch verdeutlichen, wie hoch die Schadstoffbelastung „vor der eigenen Haustür“ ist und damit die abstrakte und diffuse Dimension von Luftschadstoffen verdeutlichen. „Hannovers Luft ist nicht gut, wir überschreiten an Hauptverkehrsstraßen regelmäßig, vermutlich dauerhaft, die Grenzwerte von Stickoxid. Wir wollen die Menschen dafür sensibilisieren, dass auch sie ganz konkret von Luftverschmutzung betroffen sind.“ Sagt Gisela Witte, Vorsitzende des GRÜNEN Stadtverbandes Hannover. „Kinder, die an einer Straße mit hoher Stickoxidbelastung leben, leiden mit größerer Wahrscheinlichkeit unter Lungenproblemen und geringerem Lungenwachstum, das halten wir für nicht akzeptabel,“ so Witte weiter.



„In Berlin muss endlich das Heft des Handelns in die Hand genommen werden, statt zu vertrösten und mit scheibchenweise  mit Almosen zu werfen.“ Sagt Maaret Westphely, Grünen-Landtagsabgeordnete aus Hannover. „Allerdings darf auch die Stadt Hannover die Hände nicht in den Schoß legen und auf die Bundesregierung warten, was getan werden kann sollte nicht unversucht bleiben!“ Fordert Westphely und verweist auf den Maßnahmenkatalog, den die GRÜNEN im August beschlossen haben. „Wenn die Stadt jetzt seelenruhig auf die wahrscheinlich bald gerichtlich angeordneten Fahrverbote wartet, macht sie sich mitschuldig an den Fehlern aus Berlin. Wir können in der Stadt eine Menge tun, um die Alternativen zum Auto noch mehr zu stärken. Damit helfen wir allen Hannoveranerinnen!“ So die Landtagsabgeordnete empört.