Frank Schätzing in Hannover
2 Männer in amerikanischen T-Shirts und 250 Gäste auf einer gefährlichen Reise in die Tiefsee
[pic1] "Von Walkämpfen, Yrrlehern und andere Katastrophen" wusste der
Bestsellerautor Frank Schätzing im Gespräch mit dem Vorsitzenden der Grünen
Hannover Michael Pelke zu berichten. Eine ungewöhnliche Veranstaltung und
eine interessante Mischung, zu der der Literarische Salon und die Stiftung
Leben und Umwelt eingeladen hatten.
250 Gäste erlebten den Kölner Frank Schätzing in Bestform. In ziemlich
cooler Manier und in Cowboy Stiefeln las er den Anfang seines
hunderttausendfach verkauften Buches "Der Schwarm" vor, um dann übergangslos
in ausgesprochen amüsante Anekdoten über die Entstehung des Werkes, die
Tiefsee im Allgemeinen und die Forscher im Besonderen zu wechseln.
Wie muss man sich jemanden vorstellen der sein Leben ausschließlich der
Erforschung eines einzigen Wurm widmet? Als glücklichen, weltoffenen
Menschen, so wie alle anderen Wissenschaftler auch, die Frank Schätzing bei
seinen 4 Jahre dauernden Recherchen zu seinem Roman befragt hat. Und alle
waren mit großer Begeisterung dabei, wenn es darum ging Szenarien zur
Zerstörung der Welt aus dem Meer zu entwickeln.
"Ich verstehe nicht, warum man diesen Planeten Erde genannt hat. Er ist ein
Meer". Mit diesem Zitat des Astronauten Clark begann Michael Pelke das
Gespräch zwischen dem Autor und dem Grünen. Die beiden Männer in ihren
amerikanischen T-Shirts haben sichtlich Gefallen aneinander gefunden und
auch wenn Schätzing seinen Roman keinesfalls als "Ökothriller" verstanden
wissen will, weil Öko in Deutschland ihn an "Fusselbärte und Birkenstocks"
erinnert, stellen sich viele Gemeinsamkeiten heraus, wenn es um das
Verhältnis von Mensch, Technik und Natur geht. Die Überfischung der Meere,
der zunehmende Energieverbrauch und die Zerstörung der Grundlagen für ein
Zusammenleben zwischen Mensch und anderen Erdbewohnern sind für Schätzing
wichtige Themen, die er in seinem Roman spannungsvoll verarbeitet hat.
Pelke resümiert anhand von Pressemeldungen ein Woche "Schätzing-reality":
Eine Bakterie tötet 940 Menschen in England, ein AKW in Schweden muss
abgeschaltet werden, weil Quallen die Lüftungsrohre verstopft haben,
Taschenkrebse rücken auf die Küste zu..., läuft alles nach einem geheimen
Schätzing Plan oder sind die in dem Roman beschriebenen Bedrohungen realer
als wir glauben? Der Autor verspricht auf jeden Fall mit einem Augenzwinkern
als nächstes einen Roman über den Weltfrieden zu schreiben, in der Hoffnung,
dass dieser sich ebenfalls erfüllen wird.
[pic2] Der unterhaltsame Abend endet unter dem Applaus des Publikums mit der
Überreichung einer Tüte der bedrohten (wenn auch nicht aus dem Meer)
Linda-Karoffel an den Autor und Hobbykoch. Der Parteivorsitzende teilt mit,
dass er weiß, wen er am 18.09. wählen wird. Wen Frank Schätzing wählen wird,
hat er nicht verraten.