Boehringer-Ansiedlung kritisch begleiten

  • Veröffentlicht am: 29. April 2008 - 10:12

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Öffentliches Hearing vom 24.04.2008

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Das Podium des Hearings

Grüne Mitgliederversammlung verabschiedete am 28. April mit großer Mehrheit Antrag zur geplanten Ansiedlung des Tierimpfstoffforschungszentrums in Kirchrode

[pic1]Am vergangenen Donnerstag, den 24. April, hatte der Grüne Stadtverband im Rahmen eines öffentlichen Hearings verschiedene ExpertInnen zu der geplanten Ansiedlung zu Wort kommen lassen. Dabei wurden insbesondere Fragen zur Sicherheit des Zentrums, aber auch zum Nutzen der Forschungsarbeiten und zu Aspekten des Tierschutzes diskutiert. Aufbauend auf den Ergebnissen dieses Hearings wurde auf der Mitgliederversammlung des Stadtverbandes am 28. April ein Meinungsbild eingeholt. Hierzu hatte eine vierköpfige Gruppe einen Antrag vorbereitet, der dazu aufruft, die Ansiedlung des Tierimpfstoffzentrums kritisch zu begleiten und Bedingungen nennt, die Grüne mit der Ansiedlung verknüpfen. Hierzu gehört, dass Risiken für Mensch und Umwelt ausgeschlossen werden können, der moderierte Dialog mit den BürgerInnen über die Inbetriebnahme hinaus fortgesetzt wird und die Anlage und das Umfeld ökologisch gestaltet werden.

Der Antrag setzt sich außerdem kritisch mit den geplanten Forschungsarbeiten auseinander:

[pic2]"Die Grünen lehnen die industrielle Nutztierhaltung, der die Forschungsarbeit dieses Zentrums vor allem zu Gute kommt, nicht nur aus ethischen Gründen ab, sondern auch weil sie erhebliche ökologische Belastungen sowie Risiken für die Tiergesundheit mit sich bringt und negative soziale Auswirkungen im globalen Maßstab hat", heißt es in dem Antrag. Da jedoch auch der biologische Landbau Impfstoffe zur vorbeugenden Krankheitsbekämpfung benötigt, halten Grüne die Impfstoffforschung für den falschen Hebel, um gegen die Massentierhaltung vorzugehen. Stattdessen soll die artgerechte und ökologische Tierhaltung gefördert werden.

Weiter heißt es in dem Antrag: "Wir fordern, dass Tierversuche nur dann durchgeführt werden, wenn sie unumgänglich sind. Dies ist bei der Erforschung von Tierimpfstoffen zurzeit noch der Fall". Deshalb sollen nach Meinung der Grünen unbedingt alternative Testverfahren entwickelt werden und diese Forschung, auch von der Unternehmensgruppe Boehringer Ingelheim, entsprechend gefördert werden.

Der Antrag wurde bei nur einer Gegenstimme und drei Enthaltungen mit großer Mehrheit angenommen. Der komplette Antragstext ist unten als PDF-Download zu finden.