Joschka Fischer in Hannover

Vor über 2500 Zuhörern auf dem Marktplatz in Hannover zeigte sich Bundesaußenminister Joschka Fischer in Höchstform. Eindringlich warnte er vor den Folgen von Kirchhofs Einheitssteuer und der Kopfpauschale im Gesundheitssystem.

Fischer machte deutlich, dass in den Konzepten von schwarz-gelb Milliardenlücken klaffen würden, da inzwischen die Einnahmen aus der von der CDU geforderten Mehrwertsteuererhöhung gleich mehrfach für Gesundheitsreform, Reduzierung der Ökosteuer und Senkung des Spitzensteuersatzes verplant seien. Von der von Angela Merkel angekündigten "neuen Ehrlichkeit" könne da kaum mehr die Rede sein.

Stimmen für die Linkspartei, die dort wo sie regiert alle sozialen Kürzungen verteidige, nützen nur CDU und FDP, appellierte Joschka Fischer an diejenigen, die angesichts von Hartz IV mit der ehemaligen PDS liebäugeln. Er machte deutlich, dass es bei Hartz IV zu Verbesserungen, z.B. bei den Zuverdienstmöglichkeiten kommen solle. "Hartz muss weg" würde aber bedeuten, dass junge Menschen, die jetzt in der Vermittlung sind, wieder zurück in die Sozialhilfe geschickt würden.

Die hannoversche Bundestagsabgeordnete Silke Stokar überreichte Joschka Fischer eine Fan-Mütze von "Bündnis 96" und Eintrittskarten für das kommende Bundesligaspiel von Hannover 96 gegen Eintracht Frankfurt. Angesichts des gefüllten Terminkalenders des grünen Spitzenkandidaten dürften aber Zweifel angebracht sein, ob er tatsächlich den Weg in die AWD-Arena finden wird.

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