Conti Vorstand schadet dem Standort

  • Veröffentlicht am: 23. November 2005 - 14:16

Die Grünen sind empört über die Schließungspläne des Conti Vorstandes und solidarisieren sich bei der heutigen Kundgebung vor der Conti Verwaltung mit den Beschäftigten des Reifenwerkes in Hannover.

Die angekündigte Einstellung der Reifenproduktion bei Conti ist weit mehr als eine unternehmerische Produktionsentscheidung. Die Tragweite reicht tief in das gesellschaftliche und politische Selbstverständnis unseres Wirtschaftssystems.

"Mit der Aufkündigung des Kompromisses zur Arbeitsplatzsicherung bei Conti wird der in Deutschland seit Jahrzehnten als wichtiger Standortfaktor anerkannten hohen Konsensfähigkeit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern von einem wichtigen Unternehmen dauerhafter Schaden zugefügt", sagt die Grüne OB-Kandidatin Ingrid Wagemann. Damit schade der Conti Vorstand massiv dem Standort Deutschland. "Ich finde es pervers, wenn ein Unternehmen nach guten Kompromissen mit der Belegschaft einen profitablen Standort schließen will und hunderte Beschäftigte mit ihren Familien in die Arbeitslosigkeit schickt", sagt Wagemann weiter.

"Der Conti Vorstand betreibt einen kranken Raubtierkapitalismus der industrielle Produktion in Deutschland trotz profitabler Betriebsstätten vernichtet", sagt der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion Enno Hagenah. Nach den Maximen, die Herr Wennemer für Conti zu Grunde legt, wäre schon heute praktisch kein Industrieunternehmen mehr am Standort Deutschland wirtschaftlich. Zu den derzeitigen Löhnen zum Beispiel in Rumänien könnte bei uns ein Industriearbeiter nicht einmal mit einem 24 Stunden Tag das Geld für sein Existenzminimum verdienen.

Gewerkschaften, Wirtschaftsverbände und Politik sind gefordert die fatale Logik des Conti Vorstandes zu stoppen und weiteren Schaden für unsere Wirtschaft abzuwenden.

Wagemann und Hagenah werden heute auch bei der Kundgebung vor der Conti Verwaltung ihre Solidarität mit den Beschäftigten zeigen.

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